Jedes Jahr finden sich etliche Händler, Handwerker, Gaukler, Ritter und viele, viele Gewandete auf der Ronneburg, im Main-Kinzig-Kreis in Hessen, ein. Neben zahlreichen Seminaren und Kursen (wie Bogenbau, Brot Backen, Lederbearbeitung oder mittelalterliche Kochkurse), bietet die große Burg in jedem Jahr fünf Großveranstaltungen an.

 

– Historischer Ostermarkt (12.-13.05. und 19.-20.05.)

– Walpurgisnacht + mittelalterlicher Mai-Markt (30.04. und 01.05.)

– Ritterturnier zu Pfingsten (14.-16.05.)

– Mittelalterliche Burgfestspiele (24.-25.09 und 1.-3.10)

– Historischer Weihnachtsmarkt (26.-27.11, 3.-4.12 und 10.-11.12)

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Im Frühling öffnet sie ihren mittelalterlichen Besuchern an zwei Wochenenden vor Ostern zum ersten Mal die Tore. Mit dem großen Historischen Ostermarkt wird somit die Mittelaltersaison eröffnet.

 

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Der Eintritt kostet für Erwachsene 6 Euro, für Jugendliche ab 14 Jahren 5,50 Euro, für Kinder ab 5 Jahren 5 Euro. Gewandete erhalten 50 Cent Ermäßigung.

Auf der Wiese vor der Burg hat das Mittelaltervolk ein kleines historisches Lager aufgeschlagen. Dort findet ein Bogenturnier statt, sowie ein Schwertkampfturnier und ein Ritterturnier zu Pony für die kleinen Ritter und die, die es werden wollen. Zuschauen selbstverständlich erwünscht. Sehr viele Teilnehmer haben die Tuniere nicht – das liegt vor allem daran, dass es vor Ostern meist noch nicht sonderlich warm ist und man sich lieber am Feuer mit heißem Met und Glühwein wärmt als stundenlang auf der Wiese zu stehen und zu warten, bis man an der Reihe ist – dennoch macht das Zusehen großen Spaß und mit einem heißen Getränk in der Hand ist es auch deutlich angenehmer als das Mitmachen.

Im Burggraben finden sich allerlei Händler und Handwerker, die ihre Waren anbieten, sowie Stände mit Gaumenfreuden, wie Dinnede, heiße Apfelringe, Met, Bier und vieles mehr. Hier im Graben lässt es sich aushalten. Es ist windgeschützt und es brennen einige Lagerfeuer zum Aufwärmen. Die Kinder haben Spaß beim Karussel fahren, Esel reiten oder beim Puppentheater.

Den ganzen Tag über finden auf und vor der Bühne kleine Shows statt, z. B. mit den Böhmischen Gauklern „Agripa“, dem Puppenspieler „Zielony“, dem Zauberer „Mika“ oder dem verrückten „Dr. Dr. Dr. Bombastus“. Auch die Band „Arcus“ lässt drei Mal am Tag ihre mittelalterlichen Klänge ertönen.

 

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Über die Brücke und durch den mächtigen Torbogen geht es in den Innenhof der Ronneburg. Dort erwarten uns weitere Verkaufs- und Essensstände, riesige Ostereier zum bemalen und der Eingang zum Turm. Von hier oben hat man einen wunderschönen Blick hinab ins Tal und über das gesamte Veranstaltungsgelände.

Und dann geht es doch sogar noch innerhalb der Burg weiter. Im Museum der Ronneburg können wir alte Waffen und Rüstungen, eine historische Küche und sogar eine Streckbank bewundern. Schön kuschelig warm ist es dort. Auch hier warten Händler auf einen Besuch, es gibt sogar ein warmes Menü vorm Kamin (die Preise sind völlig in Ordnung) und dazu passenden Hippocras.

Übrigens verfügt die Ronneburg auch über eine Falknerei, die man jederzeit besuchen kann. Außerdem gibt es einen Biergarten, der auch während der Veranstaltungen geöffnet ist. Hier finden wir auch nach einigem Suchen die einzigen Toiletten – falls es noch an anderer Stelle welche gibt, müssen sie noch besser versteckt sein als diese hier. Dies ist leider ein kleiner Minuspunkt, allerdings sind die Toiletten von der Sauberkeit und der Temperatur her in Ordnung, deshalb können wir uns damit abfinden, ein Stückchen hin zu laufen.

 

Unser Fazit:

Alles in allem ist es ein Mittelaltermarkt und versucht auch nicht, etwas Anderes zu sein. Die Turniere und auch die Show-Acts sind klein gehalten und das ist auch beabsichtigt, denn der Markt selbst ist Attraktion genug. Denn obwohl man eben einen kleinen Ostermarkt erwartet, hat die Ronneburg ordentlich was zu bieten. Wenn man wirklich alles sehen möchte, kann mir hier nicht „mal eben drüberschlendern“. Das Gelände ist (mit Wiese, Burggraben, Innenhof und der Burg selbst) überraschend weitläufig und in jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken.

 

Und das ist „nur“ der Ostermarkt. Was die restlichen Veranstaltungen der Ronneburg zu bieten haben, lässt sich erahnen.

Zur Walpurgisnacht – 30. April – können wir schon sagen: das ist der Ostermarkt mit Extras! Tatsächlich gibt es da auch wieder alles, was uns schon am Ostermarkt so gut gefallen hat. Aber es wäre keine Walpurgisnacht ohne die Nacht! Am Abend erwartet uns ein tolles Spektakel mit Musik, Tanz und Feuer. Den Abschluss bildet ein Feuerwerk, das über dem Tal den Himmel erleuchtet.

Schaut doch einfach mal vorbei, vielleicht sehen wir uns!