d’Artagnan, der Name hält was er verspricht. Dahinter verbergen sich drei Musketiere … oh, pardon … Musiker (Ben Metzner, Tim Bernard und Felix Fischer) aus fränkischem Lande, wovon der ein oder andere bereits branchenintern durchaus bekannt sein dürfte. So stammen Ben und Felix zum Beispiel ursprünglich von der Band „Feuerschwanz“. Die drei Freunde aus Nürnberg kennen sich von Kindesbeinen an und haben sich nun dem Musketier-Rock verschrieben. Wer nun allerdings einfach nur einen „Feuerschwanz“-Abklatsch erwartet, den wollen wir eines Besseren belehren.
Seit dem 26. Februar 2016 gibt es das Erstlingswerk „Seit an Seit“ von d’Artagnan im Handel. Produziert wurde das Album von keinem geringerem als Thomas Heimann-Trosien, welcher auch schon Bands wie In Extremo , Saltatio Mortis und Schandmaul unterstützt hat. Und d’Artagnan ist auf bestem Wege sich den „Großen“ der Szene anzuschließen.
Das Album startet mit dem gleichnamigen Song Seit an Seit mit einem absoluten Ohrwurm. Bereits nach wenigen Sekunden summt man mit und erfreut sich der unterhaltsamen und mitreißenden Töne. Das Musketier-Thema ist schon im ersten Song aufgegriffen und soll sich auch durch das gesamte Album weiter fort ziehen.
Mit Ehre wem Ehre gebühret geht es unbeschwert weiter, auch wenn uns der Song daran erinnert, dass uns das Leben durchaus mal Steine in den Weg schmeißt. Wer aber trotzdem kämpft, statt sich in sein Schicksal zu fügen, wird am Ende belohnt werden. Wir fühlen uns bereits belohnt, denn es beschleicht einen schon jetzt das Gefühl, dass die Lieder der Band absolut gute Laune machen und ganz besonders „live“ bestimmt zu überzeugen wissen.
Mit traditionellen Tönen geht es weiter. Komm mit bedient sich der Melodie vom Merseburger Zauberspruch und wie bereits bei Bands wie Saltatio Mortis und In Extremo funktioniert die Kombination von Altertum und Moderne hervorragend.
Der nächste Ohrwurm folgt zugleich: Bis zum letzten Atemzug! Erneut können wir binnen kürzester Zeit mitsingen und werden speziell dieses Lied den restlichen Tag nicht mehr los. So wippt die gesamte Redaktion summend im Takt vor sich hin um gemeinsam in ein freudiges „Nananana!“ einzufallen.
Mit Meine Liebste, Jolie und En Garde geht es beschwingt weiter, bis wir mit So wie du und Für immer dein auch ganz sanfte, besinnliche Töne zu hören bekommen.
7 Meilen, Freiheit und Tourdion lassen uns dann aber wieder ganz in eine Musketierwelt voller Unabhängigkeit, Abenteuer und Furchtlosigkeit abtauchen.
Auch eines der ältesten überlieferten Gedichte des Mittelalters hat es auf das Album geschafft. Wie zahlreiche Bands vorher, versuchen sich auch d’Artagnan an der Rabenballade. Auch hier erneut mit Erfolg, wie wir finden. Die smarte Stimme des Frontmanns lässt uns den alten Schinken gar nicht mehr als so verstaubt empfinden.
Die Volkssage des Mannes mit der eisernen Maske sollte jedem bekannt sein, vor allem aber wahrscheinlich das literarische Werk von Dumas und der Film mit dem diesjährigen Oscarpreisträger Lenonardo DiCaprio in der Hauptrolle. Und um eben diese Geschichte dreht sich auch der gleichnamige Song, welcher sich, wen mag es noch verwundern, sofort in sämtlichen Gehörgängen festhält.
Das Heldenlied ist das letzte Stück auf dem Album. Ausgelassen, voller Lebensfreude und Musketier-Manier nimmt es uns noch einmal mit auf die Reise, bevor wir auf Repeat drücken und die CD einfach erneut abspielen. Einmal hören ist hier einfach zu wenig.
Fazit:
Die Redaktion tanzt und singt und es wird sich bereits darüber gezankt, wer die Rezension zu diesem Erstlingswerk verfassen darf. Die Debüt-CD mag vielleicht an Bands wie Santiano und Schandmaul erinnern, macht aber nichts. Sie schafft durchweg gute Laune mit eingängigen, mitreißenden Folk-Songs, die fix ins Ohr gehen und nicht mehr wegzudenken sind.
Unsere Meinung: Eine Bereicherung der Szene. Endlich mal wieder eine Band, die nicht auf den momentan doch sehr stark domminierenden „Kritik-Zug“ mit aufspringt, sondern uns wieder daran erinnert, warum wir alle die Szene und ihre Musik so lieben. Zusammen sind wir stark und ein jeder der bereit ist ebenso füreinander einzustehen wie wir das tun, der ist uns jederzeit willkommen. Egal ob schwarz, weiß oder sogar grün. Getreu dem Motto: Einer für alle, alle für einen! Außerdem tut es doch einfach mal wieder gut, nicht nur noch von dem deprimierenden Weltgeschehen zu hören, sondern einfach mal komplett abzutauchen in andere Welten voller Abenteuer, Liebe, Helden und Tapferkeit. Wenn diese dann noch so professionell in lebendige deutsche Texte gepackt und mit Instrumenten wie Dudelsack, Mandoline und Co umspielt werden, umso besser.
Wir können es kaum noch erwarten, die Jungs live zu sehen und freuen uns auf die im Mai anstehende Tour.
Hier könnt ihr ins Album rein hören: https://www.youtube.com/watch?v=nU-WVORmvNY
Hier könnt ihr das Album aber auch einfach gleich kaufen: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B018YMN3XG/symweb869-21