Bei euch war im letzten Jahr einiges los. Erzählt doch mal!

 

ROBERT: Mit 2015 ging bei uns ein ereignisreiches Jahr zu Ende. Wenige Monate nach der Veröffentlichung unseres dritten Albums Jack of Folk kündigte unsere Sängerin und vielseitige Instrumentalistin Carina ihren Ausstieg an, was uns und viele unserer Fans sehr betrübte. Sie hat mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und ihrer beeindruckenden Bühnenpräsenz nicht nur die Band über 10 Jahre lang enorm geprägt, sondern ist uns die gemeinsame Zeit hindurch natürlich auch als Freundin ans Herz gewachsen. Genau aus diesem Grund entschied sie sich aber auch, uns genügend Zeit für die Suche nach einer geeigneten Nachfolgerin zu geben. Bald darauf stellte unser Geiger Matthias uns Ella vor, die er während ihrer gemeinsamen Zeit bei der Mittelalter-Folk Band Heiter bis Folkig kennengelernt hatte. Wir verstanden uns auf Anhieb super und auch Ellas musikalische Fähigkeiten überzeugten uns sofort – die Suche war somit schnell beendet.

 

Pressefoto Tir Nan Og

Welche Instrumente spielst du, Ella?

 

ELLA: Ich spiele hauptsächlich Flöte, Tin und Low Whistle und auch als Sängerin habe ich in diversen Folk-Bands und Projekten bereits einige Erfahrung gesammelt. Außerdem habe ich vor einiger Zeit das Harmonium für mich entdeckt – ein orgelähnliches Tasteninstrument, welches im 19. Jahrhundert von Europa aus nach Indien gelangte und dort vor allem zur traditionellen Gesangsbegleitung gespielt wurde. Dort entwickelte sich eine kleinere, handbetriebene Variante, welche man auf dem Boden sitzend spielen und auch bequem transportieren kann – ein echtes Reise-Instrument sozusagen. Bei fast 200 km Anreise zur Bandprobe weiß ich dies durchaus zu schätzen.

 

ROBERT: Bereits zwei Monate nach ihrem Einstieg stand Ella auch schon mit uns auf der Bühne. Zunächst unterstützte sie uns als Gastmusikerin und seit November ist sie nun offiziell mit dabei. Das gab uns die Möglichkeit, vorübergehend als Sextett aufzutreten, was vom Publikum extrem positiv aufgenommen wurde und auch für uns ein schönes Erlebnis war.

 

Tir Nan Og


Wie genau habt ihr denn die Übergangsphase gestaltet? Sind Ella und Carina sich nicht in die Quere gekommen?

 

ELLA: Diese Bedenken hatte ich anfangs natürlich auch, vor allem beim Gesang und den Flötenparts. Tatsächlich kam es aber ganz anders – Carina und ich haben uns von Anfang an menschlich wie auch musikalisch prima verstanden und uns bei den gemeinsamen Auftritten gut ergänzen können. Während ich mit der Zeit immer mehr Instrumentalparts übernahm, konnte Carina sich verstärkt auf ihren Gesang und die Show konzentrieren.

 

ROBERT: Außerdem hatten wir mit Ella nun die Möglichkeit, unsere Gesangsarrangements um eine vierte Stimme zu erweitern und einige unserer älteren Songs durch ein paar zusätzlichen Elemente aufzuwerten. Der mehrstimmige Gesang gefällt uns so gut, dass wir ihn in Zukunft auf jeden Fall beibehalten und weiter ausbauen werden.

 

Und wie geht es nachher weiter?

 

ROBERT: Jemanden wie Carina zu „ersetzen“ ist natürlich nicht möglich  – aber, wie wir finden, gerade auch überhaupt nicht nötig! Ella hat einiges an neuen Ideen, Motivation und Ehrgeiz mit in die Band gebracht. Sie gibt uns viele frische, kreative Impulse und hat auch schon den ersten Song beigesteuert, der gerade in der Erarbeitungsphase ist. Außerdem widmen wir uns gerade verstärkt dem mehrstimmigen Gesang, in den auch unser Geiger Matthias in Zukunft mit einsteigen wird. Wir freuen uns auf ein spannendes und kreatives Jahr 2016!